Nach Alles Passé war es für mich an der Zeit für neue Herangehensweisen. Meistens ist man erleichtert, nachdem man ein Projekt abgeschlossen hat, mit dem man so viel Zeit verbracht hat. Texte schreiben, Beats auswählen, Mischen, Mastern und dann wieder alles verwerfen oder überdenken. Es klingt wie ein Klischee, aber ich bin eben selbst mein größter Kritiker und wenn ich nicht ab und zu ein konstruktives Feedback bekommen würde, würde ich manche Songs oder Alben wohl niemals rausbringen. Staub war so ein Album. Und irgendwann kommt dann dieser Jetzt-oder-nie-Moment. Offensichtlich ist es das Letztere geworden. Ich neige zu sehr viel Nachdenklichkeit und manchmal überkommt mich ein sehr intensives Gefühl von Melancholie. Ein Gefühl, das ich gleichermaßen hasse und liebe. Während ich an Staub gearbeitet habe, hat mich dieses Feeling sehr geprägt. Dass das Kernthema der Platte der Tod wurde, war aber nicht geplant. Man kann eigentlich niemandem sagen: „Ich mache eine Platte über den Tod“ – Dann denken alle „OMG, der Typ hat echt Probleme“. Und auf eine gewisse Weise stimmt das auch. Da ist ein gewisser Weltschmerz, der in allen Songs mitschwingt und das ist das Schöne am Tod. Er macht uns riesige Angst und ist manchmal doch der einzige Antrieb oder der einzige Trost, den wir haben. Ich finde das faszinierend und bin froh diesem oft verdrängten Thema mit dem Album ein Spotlight zu geben. Und am Ende des Tages ist es doch alles eine Frage der Perspektive, so wie der Titeltrack es beschreibt: „Egal was du denkst und was du so glaubst, egal wie du kämpfst und was du alles verkaufst. Egal was du weißt, egal was du brauchst, egal was du willst, wir werden alle zu Staub.“ Also mach was draus!